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Foto: Deutsche Unesco-Kommission / Johann Angemann
Donaulimes-Grenzwall der Römer wird Welterbe

Weiterer Welterbetitel für Deutschland: Das UNESCO-Welterbekomitee hat den Donaulimes in die Welterbeliste aufgenommen. Das ausgezeichnete westliche Segment des Donaulimes erstreckt sich von Niederbayern bis in den Süden der Slowakei.

Das ausgezeichnete westliche Segment des Donaulimes erstreckt sich von Niederbayern bis in den Süden der Slowakei. Der Vorschlag für die Welterbeliste wurde gemeinsam von Deutschland, Österreich und der Slowakei eingereicht. Ungarn, das an der Ausarbeitung des Nominierungsdossiers beteiligt war, hatte sich kurzfristig von der Bewerbung zurückgezogen. Der Donaulimes ist als Grenze des Römischen Reiches die 51. UNESCO-Welterbestätte in Deutschland. Das Welterbekomitee tagt noch bis zum 31. Juli.

Dazu erklärt Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt: „Mit dem Donaulimes wird nicht nur eine besondere Denkmallandschaft ausgezeichnet, sondern auch die langjährige Zusammenarbeit mit Österreich und der Slowakei gewürdigt." Mit den heute eingeschriebenen Bestandteilen sei der Donaulimes aber noch nicht komplett. „Nun gilt es, die westlichen Abschnitte des Limes um Stätten im östlichen Segment der Donau zu ergänzen", so Müntefering.

„Die Donau war für die Römer nicht nur eine natürliche Grenze, sie war auch ein wichtiger Verbindungsweg für Waren und vor allem für Ideen", erläutert Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission. „Der Donaulimes trennte nicht nur, er verband auch ganz unterschiedliche Welten miteinander. Er ist ein herausragendes Zeugnis römischer Zivilisation, deren Stärke immer auch darin lag, Einflüsse von außen aufzunehmen", so Böhmer. „Ich freue mich, dass das Welterbekomitee den Donaulimes heute gewürdigt hat."

Der eingetragene Abschnitt des Donaulimes verläuft über 600 Kilometer von Niederbayern über Österreich bis in die Slowakei. Über Jahrhunderte waren hier Soldaten mit ihren Familien stationiert, arbeiteten und lebten am „nassen Limes". Zu den 77 Teilgebieten der transnationalen Welterbestätte gehören Bodendenkmäler, wie Überreste von Legionslagern, Kastellen und zivilen Siedlungen. Sie zeugen eindrucksvoll von der antiken Kultur mit ihrer Wehrtechnik, Architektur, Kunst, Religion, Verwaltung und Politik an den Grenzen des Römischen Reiches.

Bereits am Dienstag wurde der Niedergermanische Limes in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Die Grenzen des Römischen Reiches sind damit von Schottland bis in die Slowakei als Welterbe anerkannt.

Bild oben: Ruinen unter der Niedermünsterkirche in Regensburg. Die Stadt war Teil des Donaulimes.


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