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Tübingen/Schwäbische Alb

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Neue Forschungsergebnisse zum Höhlenbär liegen vor

Der Höhlenbär lebte vor 400.000 bis 25.000 Jahren auf dem ganzen europäischen Kontinent. Neben Klimaveränderungen hat auch der Mensch mit seiner Jagd dazu beigetragen, dass der Höhlenbär ausgestorben ist. Doch wie lebte und ernährte sich dieses Urzeitwesen? Seit Jahren gibt es in der Forschung heftige Diskussionen, ob der Höhlenbär rein reiner Pflanzenfresser war oder ob es nicht doch einige fleischfressende Populationen gab. Tübinger Wissenschaftler könnten nun Beweise gefunden haben, die Klarheit schaffen.

Weite und dunkle Wälder verbunden mit weitgestreckten Weideflächen – so kennt man die Schwäbische Alb. Doch die Landschaft sah nicht immer so aus. Vor knapp 40.000 Jahren, als der Homo sapiens, der moderne Mensch, im Begriff war den Neandertaler zu verdrängen, glich die Alb eher einer Tundra mit wenigen Waldgebieten und ausgedehnten Graslandschaften. Und statt freundlichen Weide- und Wildtieren beherrschten riesige Säbelzahntiger und Höhlenbären die Region.

Tübinger Forscher unter der Leitung von Professor Hervè Bocherens haben nun spektakuläre Forschungsergebnisse über den Höhlenbären vorweisen können. Bocherens erklärt: "Es war die große Frage, ob alle Höhlenbären Pflanzenfresser waren oder ob es doch Unterarten gab, die sich auch mit Fleisch ernährten. Mit der Zeit habe ich immer mehr Höhlenbären analysiert, aus Belgien, Deutschland, Polen, ganz Europa. Und es stellte sich heraus, dass alle Knochen dieselben isotopischen Werte aufgezeigt haben, die Hinweise auf eine rein vegetarische Ernährung hinwiesen. Es gab eine Ausnahme, und zwar in einer kleinen Gegend in Rumänien." 

Rumänische Forscher haben 2008 in einer Fachzeitschrift publiziert, dass es auf dem Gebiet des heutigen Rumäniens Populationen gab, die sich wohl vom Fisch und Fleisch ernährt haben. Das konnten die Tübinger Forscher vom „Senckenberg Center for Human Evolation und Palaeoenvironment" nun dank genaueren Messinstrumenten widerlegen.

In ganz Europa war der Höhlenbär verbreitet und er war im Gegensatz zum heutigen Braunbär kein Allesfresser. Der Höhlenbär war ein reiner Pflanzenfresser. Mit seinen 3,50m Länge und 1,70m Schulterhöhe war der urzeitliche Höhlenbär wesentlich größer als heutige Bären. Doch, wie kann ein solch großes Tier sich nur durch Pflanzen ernähren? Eine Frage, die auch das Tübinger Forschungsteam beschäftigt.

"Es gibt heute Populationen von Braunbären, die rein vegetarisch sind, sie sind aber auch kleiner als Braunbären, die Fleischfresser sind. Um so groß zu werden, müssen die Tiere Fleisch/Fisch zu sich nehmen. Es gab wohl eine ökologische Zusammensetzung, die es Tieren erlaubt, trotz vegetarischer Ernährung so groß zu werden.", erklärt Hervè Bocherens.

Aber irgendwann änderte sich das Klima derart, dass der Höhlenbär vor rund 25.000 Jahren endgültig ausgestorben ist.


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